Agiles Arbeiten

Warum wir Fans von interdisziplinären Teams sind

Verschiedene Personen aus unterschiedlichen Bereichen oder Abteilungen, die zusammen an einem Tisch arbeiten und Ideen austauschen. Auf dunklem Hintergrund.

Inhaltsverzeichnis

6 Minuten
Donnerstag, 09.11.2023

Isolierte Abteilungen, mangelnde Zusammenarbeit, langwierige, ineffiziente Entwicklungsprozesse. Wer im Umfeld von typischen Unternehmensstrukturen arbeitet, kennt diese Herausforderungen.

Dabei wollen wir eigentlich genau das Gegenteil: Das Einbringen von kollektivem Fachwissen, eine einfache und schnelle gemeinsame Ideenfindung und natürlich effiziente Lösungsentwicklung.

Design-zentrierte Ansätze können hier eine entscheidende Rolle spielen, bestehende Silos aufzubrechen um so die funktionsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Wir sprechen hier von interdisziplinären Teams, die Unternehmen die Möglichkeit bieten, vermehrt Fachwissen, vielfältige Perspektiven und gesteigerte Kreativität in ihre Projekte einzubringen. Um ein Umfeld zu schaffen, in dem Ideen entstehen können und Ressourcen effektiver genutzt werden.

In diesem Artikel tauchen wir in die Welt der interdisziplinären Teams ein. Für uns einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren, um kundenzentrierte Produkte zum Leben zu erwecken. Wir sprechen über:

  • Die Vorteile interdisziplinärer Teams
  • Unsere Methoden für Zusammenarbeit und Kommunikation
  • Die Zukunft von Design

Lasst uns loslegen!

Eine Mauer zwischen verschiedenen Abteilungen,  die die Zusammenarbeit behindern.

Die Vorteile interdisziplinärer Design Teams

Selbst die schlauste Einzelperson stößt irgendwann an ihre Grenzen, wenn es darum geht, komplexe Probleme zu lösen. Wo Einzelpersonen oder auch die spezifische Abteilung nicht mehr weiterkommen, setzen interdisziplinäre Design Teams an. Denn eine der grundlegenden Ideen hinter diesen Teams ist die Zusammenführung von Individuen aus verschiedenen Abteilungen und Disziplinen. Wer Lösungen entwickeln will, die nicht nur ansprechend sind, sondern auch funktional und ganzheitlich, muss auf interdisziplinäre Teams setzen. Denn…

...die Bildung interdisziplinärer Teams fördert vielfältigere Perspektiven:

  • In vielen Unternehmen und Organisationen sind Abteilungen in Silos aufgeteilt, wodurch sich Mitarbeitende nur begrenzt außerhalb ihrer eigenen Disziplin bewegen. Durch die Zusammenführung von Personen aus verschiedenen Abteilungen und Disziplinen können Organisationen auf ein breites Spektrum an Fähigkeiten, Erfahrungen und Perspektiven zurückgreifen.
  • In einem interdisziplinären Team bringt jede Person ihre einzigartige Sichtweise auf das Projekt ein. Das ermöglicht es, die Problemstellung aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und vielfältige Lösungsansätze zu entwickeln. Vielfältige Ansichten tragen außerdem maßgeblich dazu bei, innovativere Lösungen zu entwickeln.
  • Interdisziplinäres Arbeiten ermöglicht einen ganzheitlichen Designprozess unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte. Jedes Teammitglied bringt spezialisiertes Wissen und Fähigkeiten mit, die für den Erfolg des Projekts entscheidend sein können. Werden zum Beispiel Designer:innen, Entwickler:innen, Marketing-Spezialist:innen und Vertriebs-Expert:innen zusammengebracht, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Produkt nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch technisch machbar und marktfähig ist.
  • Sind die Ressourcen und Verantwortlichkeiten optimal aufgeteilt, können interdisziplinäre Teams Aufgaben sogar schneller erledigen. Und das mit weniger Fehlern, denn die Vielfalt der Teammitglieder ermöglicht die ständige Überprüfung und Validierung von Ideen und Konzepten noch bevor das Endprodukt fertig ist.

Was braucht es nun, um cross-funktionale Teamarbeit in design-zentrierten Organisationen zu fördern? In unseren Augen ist vor allem die Pflege einer Kultur der Zusammenarbeit und des Wissensaustausches entscheidend. Personen aus unterschiedlichen Hintergründen werden bewusst ermutigt, gemeinsam zu arbeiten und die Lösungen für Probleme mit Hilfe aller Kompetenzen zu finden. Und ja, es darf auch Spaß machen.

Verschiedene Teammitglieder als einzelne Puzzleteile aus verschiedenen Bereichen in einer Gruppe zeigen, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten.

Methoden für die Zusammenarbeit und Kommunikation in interdisziplinären Teams

Die Integration von Methoden in die Arbeitsweise interdisziplinärer Teams trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zu stärken, die Kommunikation zu verbessern und die Kreativität zu fördern. Sie sind entscheidend, um das volle Potenzial dieser Teams auszuschöpfen und ganzheitliche Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln.

Folgende Methoden nutzen wir selbst tagtäglich:

1. Visuelles Denken und Techniken zur Design Facilitation

  • Visuelles Denken, wie das Skizzieren oder Prototyping, hat sich als äußerst effektive Methode erwiesen, um komplexe Ideen und Konzepte verständlich zu kommunizieren. In interdisziplinären Teams können diese Techniken verwendet werden, um Ideen schnell zu visualisieren und zu teilen.
  • Ideation-Techniken wie Brainstorming-Sitzungen und Affinitäts-Mapping helfen Teams, Ideen zu generieren und zu organisieren. Dies fördert die kreative Zusammenarbeit und ermöglicht es, gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Diese Methoden sind besonders nützlich, um Kommunikationsbarrieren zu überwinden, da sie es Teammitgliedern ermöglichen, auf eine gemeinsame visuelle Sprache zurückzugreifen. So können Ideen und Konzepte effektiver diskutiert und weiterentwickeln werden.

2. Design Sprints und Co-Creation Workshops

  • Design Sprints bieten einen strukturierten Rahmen für funktionsübergreifende Teams, die intensiv an der Lösung eines spezifischen Problems arbeiten. Diese Methode fördert den Fokus, auch auf Teil-Aspekte eines Problems, und sorgen für Transparenz innerhalb des Teams.
  • Co-Creation Workshops sind eine Möglichkeit, Stakeholder:innen aus verschiedenen Abteilungen in den Design-Prozess einzubeziehen. Diese Workshops fördern die Zusammenarbeit und ermöglichen es, verschiedene Perspektiven in den Gestaltungsprozess einzubeziehen. Ein wichtiger Schritt um sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen die Bedürfnisse aller Beteiligten erfüllen.

3. Geteilte lebendige Dokumente

Customer Journey Maps oder Service Blueprints sind Beispiele für lebendige Dokumente, die in interdisziplinären Teams verwendet werden können. Diese visuellen Darstellungen von Prozessen und Interaktionen ermöglichen es, komplexe Zusammenhänge visuell aufzubereiten und so verständlicher zu machen.

Diese Dokumente werden in der Regel gemeinsam erstellt und können während des gesamten Projekts aktualisiert werden. Sie dienen vor allem dazu, das gemeinsame Verständnis des Projektkontexts aufrechtzuerhalten.

4. Physische und digitale Umgebungen für die Zusammenarbeit

  • Organisationen können physische Räume schaffen, die die Zusammenarbeit fördern, zum Beispiel offene Arbeitsbereiche, Kollaborationszonen und Innovation Labs. Orte die losgelöst sind von spezifischen Abteilungen erleichtern nicht nur spontane Interaktionen, sondern auch das gemeinschaftliche Denken.
  • Digitale Tools und Plattformen wie Projektmanagement-Software, Kollaborationsplattformen und virtuelle Arbeitsräume ermöglichen es cross-funktionalen Teams, effizient zusammenzuarbeiten, unabhängig von ihrer geografischen Verteilung. Gerade in der Zusammenarbeit zwischen Kund:innen und externen Stakeholder:innen erleichtern diese Tools die Kommunikation und den Austausch von Informationen.

5. Praxisnahe Nutzer:innen-Befragungen

  • Die Einbeziehung des gesamten Teams in User-Befragungen kann dazu beitragen, ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer:innen zu entwickeln. Hilfreich sind dabei UX-Labs, Interviews oder Beobachtungen.
  • Die Durchführung von praktischer User-Befragung mit dem gesamten Team bringt die Perspektive der Endnutzer:innen ein und fördert Empathie und Engagement.

Insgesamt sind diese Methoden nicht nur Werkzeuge, sondern in unserem Fall auch Best Practices, um sicherzustellen, dass die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams reibungslos verläuft und die Stärken und Perspektiven jedes Teammitglieds voll ausgeschöpft werden.

Dass sich sich die Arbeitsweise in interdisziplinären Teams auszahlt, zeigen unsere Projekte, zum Beispiel mit TUI, dem größten Touristikunternehmen Europas.

2019 begannen wir, Pauschalreisen leichter, zeitgemäßer und mobiler zu gestalten, um nachhaltig die Conversion Rate zu steigern. Ein entscheidender Erfolgsfaktor dabei war unsere enge Zusammenarbeit im Co-Creation-Studio. Unser Team setzte sich aus Designer:innen, Strateg:innen, Product Ownern, Entwickler:innen und Stakeholder:innen sowohl von DAYONE und TUI zusammen. Dieses Team war von Anfang bis Ende strategisch ausgerichtet, wodurch wir nicht nur die Konzeption, sondern auch die stabile Lauffähigkeit im Produktivbetrieb gewährleisten konnten. Gleichzeitig ermöglichte uns diese Herangehensweise, schnell Ergebnisse zu erzielen und gewonnene Erkenntnisse unverzüglich umzusetzen. Mehr über unsere Zusammenarbeit mit TUI gibt es hier nachzulesen.

Verschiedene Methoden für die Zusammenarbeit und Kommunikation in interdisziplinären Teams, wie Tools, Techniken und Technologien, die zur Unterstützung der Teamarbeit verwendet werden.

Die Zukunft von Design liegt in der Zusammenarbeit

Bei interdisziplinären Teams geht es darum, unterschiedlicher Perspektiven und Expertisen zu vereinen, um schnellere, bessere und ganzheitlichere Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln. Die Vielfalt der Teammitglieder führt zu kreativen Durchbrüchen und richtig guten Ergebnissen, die den Erwartungen der Kundenseite gerecht werden oder sie sogar übertreffen.

Wir sind selbst die größten Fans von interdisziplinäre Teams und sehen täglich, das die Kraft der Zusammenarbeit dazu beitragen kann, die kreativen Grenzen zu erweitern und die Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich zu meistern. Die Zukunft von Design? Für uns ohne fachübergreifende Zusammenarbeit unvorstellbar.


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Verfasst von: Anina Schulz

Anina bereichert das DAYONE Team seit 2020. Ursprünglich als UX-Designerin für Kunden wie Volkswagen tätig, hat sie im Laufe der Zeit ihre Begeisterung für eine strategischere Perspektive entdeckt. Mittlerweile ist sie daher im Bereich Strategic Design tätig und unterstützt Projekte mit ihrem holistischen Blick auf sowohl nutzerzentrierte Bedarfe, den organisationalen Kontext, sowie die unternehmerischen Ziele. Als selbsternannte Design Innovation Advokatin ist ihr Wissenstransfer besonders wichtig. Dies spiegelt sich nicht nur in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden wieder, wo sie ihr tiefgreifendes Verständnis mit den jeweiligen Methoden und Praktiken teilt - sondern ebenfalls hier im Blog mit euch.

Anina
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