Wie man Teams für Produkt- und Innovationserfolg aufstellt

Agiles Arbeiten
Eine Team Hierarchie als Organisationsstruktur auf schwarz

Inhaltsverzeichnis

8 Minuten
Mittwoch, 26.07.2023

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, eine geniale Idee für ein neues Produkt oder einen neuen Service zu haben. Aber von der Idee allein wird man nicht reich – was zählt, ist die Umsetzung. Und egal wie gut die Idee auch sein mag, wenn die Teams nicht erfolgsversprechend aufgestellt sind, entstehen am Ende nur langatmige Prozesse voller Hürden, die ins Leere laufen.

Unternehmen, die eine Innovationskultur aufbauen wollen, sollten deshalb dafür passende Strukturen und Prozesse einführen. Der wichtigste Punkt hierbei ist, dass sich jede:r sicher genug fühlt, Ideen, Meinungen und Empfehlungen auszusprechen, um gemeinsam Probleme zu lösen. Und das inkludiert nicht nur die Chefetage, sondern auch alle Praktikant:innen.

Auf dem Weg zum Erfolgsrezept für Innovation kann einem zwischen dem Management interner und externer Partner:innen sowie Stakeholder:innen und dem Einordnen verschiedenster Perspektiven, schon mal die Puste ausgehen.
Aber die gute Nachricht ist: Es ist gar nicht so komplex, wie es scheint. Innovation und Erfolg beruhen nämlich hauptsächlich auf Teamstrukturen und deren Arbeitsweisen.

Was also ist die ideale Teamstruktur für Organisationen, die innovativ sein wollen?

In diesem Artikel sprechen wir über alles, was du wissen musst, damit dein Team Erfolg hat.

  • Wie funktionsübergreifende Teams dein Unternehmen verbessern
  • Wie du deinen Teams die Tools und die Unterstützung bietest, die sie brauchen
  • Wie du mithilfe von Agile Frameworks bessere Ergebnisse erzielst
  • Warum externe Partner:innen deine Erfolgsrate erhöhen
Verschiedene Symbole von Personen, Aufgaben, Terminen und Geld.

Wie funktionsübergreifende Teams dein Unternehmen verbessern

Funktionsübergreifende Teams sind wahrscheinlich der Faktor, der den Sprung zum wahren Innovationserfolg ermöglicht. Teams, die so arbeiten, sind aus Mitarbeitenden aus allen Ebenen des Unternehmens zusammengesetzt. Manchmal sind darunter auch Mitarbeitende mit besonderer Expertise in ihrem Fachbereich, die noch mal spannendere Perspektiven einbringen können. Mit solchen Teams zu arbeiten, bietet eine Reihe von Vorteilen:

Innovationsprojekte sind für gewöhnlich lean, schnell und abhängig von Kundenfeedback:

  • Funktionsübergreifend zu arbeiten heißt, dass Teams Verbesserungen schon während des Projektes identifizieren und umsetzen können, da sie nicht warten müssen, bis ein fertiges Produkt mit der Marketing-, Rechts- oder Verkaufsabteilung geteilt wurde.
  • Stattdessen werden die wichtigsten Mitglieder jeder Abteilung von vornherein inkludiert und können ihre Ideen einbringen, sodass Probleme erkannt werden können, bevor sie zu groß werden.
  • Durch das Arbeiten in funktionsübergreifenden Teams werden Entwicklungszeiten nicht nur reduziert, sondern dadurch auch Ressourcen gespart – Faktoren, die durchaus überzeugen. Das führt meist zu mehr Vertrauen in die Projekte seitens der Geschäftsleitung und gibt Projekten schneller grünes Licht aus dem Top-Level-Management.

Aber es gibt noch viel weitreichendere Vorteile von funktionsübergreifendem Arbeiten:

  • Mitarbeitende können voneinander lernen und bekommen so einen besseren Einblick in andere Bereiche. Wenn sie dann zu ihrem „ursprünglichen“ Team zurückkehren, tragen sie diese neuen Erkenntnisse weiter in die Teams.
  • Das ist auch gut für zukünftige Projekte, weil Mitarbeitende dann wissen, an wen sie sich wenden können, um zusätzliche Perspektiven zu bekommen.

Auf einer individuellen Ebene bedeutet eine stärkere Zusammenarbeit auch mehr Chancen für Mitarbeitende, um zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb des Unternehmens aufzubauen. Tatsächlich wissen wir, dass „70 % der Arbeitnehmer:innen sagen, dass Freunde und Freundinnen am Arbeitsplatz das Wichtigste für ein erfülltes Arbeitsleben sind“. Und je glücklicher und motivierter Mitarbeitende sind, desto weniger wollen sie auch zur Konkurrenz gehen. Nicht auf das Wohl von Mitarbeitenden zu achten, kann einem nämlich teuer zu stehlen kommen: Studien zufolge „kostet das Ersetzen eines Angestellten durchschnittlich sechs bis neun Monatsgehälter."

Wie du deinen Teams die Tools und die Unterstützung bietest, die sie brauchen

Funktionsübergreifende Teams können ihre Rollen nur erfüllen, wenn sich jede:r über seine eigenen Aufgabenbereiche im Klaren ist. Wie es das Harvard Business Review so schön ausgedrückt hat: „Jede Organisation hat die Chance, klüger zu sein als die Summe der Intelligenz und des Talents all ihrer Mitglieder. Leider sind es die meisten jedoch nicht.“

So ein Szenario tritt meistens ein, wenn viele Perspektiven aufeinanderprallen und durch das Durcheinander die Produktivität sinkt. Das muss aber nicht so sein. Natürlich besteht immer ein Risiko, wenn man Menschen aus vielen verschiedenen Teams und Disziplinen zusammenbringt; zu viele Köche verderben den Brei. Aber mit gut aufgesetzten und simplen Prozessen können Projekte vom Chaos erlöst und starke Teamdynamiken aufgebaut werden.

Hier ein paar Empfehlungen von uns:

Definiere spezifische Rollen, anstatt dich auf Titel zu konzentrieren. Benenne klare Verantwortungsbereiche anhand von Rollen, die für das Innovationsziel gebraucht werden. Wer welche Rolle besetzt, muss ebenfalls klar definiert werden. Lass dir immer genug Zeit, um den Kurs leicht zu ändern, wenn deine Ziele dadurch schneller und besser erreicht werden können.

Achte auf Transparenz und Klarheit bei der Rollenvergabe. Wenn neue Verantwortungsbereiche entstehen, muss es auch jemanden geben, der dafür die Verantwortung übernimmt. So gerät, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen und abzusegnen, nichts aus dem Blickfeld.

Tipp: Wenn du Denkanstöße für Rollenkonzepte in Innovationsteams suchst, dann sieh dir gerne Kapitel 7, „Organisation“ aus unserem Buch an. Darin beschreiben wir unser anpassungsfähiges Rollenmodell.

Finde einen guten Mix innerhalb der funktionsübergreifenden Teams, der nicht nur mit Erfahrung zu tun hat. Wichtige Aspekte sind dabei:

  • Interne Mitarbeitende, die Motivation und Leidenschaft mitbringen
  • Erfahrene Mitarbeitende, die offen und flexibel sind
  • Externe Design-Innovations-Strateg:innen, die Branchenkompetenz aber auch kreative Lösungen für dein Problem mitbringen

Stelle Teammitglieder immer ganz vorne an. Sich nur auf die rationalen Fakten des Projektfortschritts zu konzentrieren, kann nicht nur die Teamdynamik hemmen, sondern wirkt sich ebenfalls negativ auf eine gesunde Unternehmenskultur aus. „Kultur“ mag nicht für jeden immer ganz greifbar sein, aber sie ist ein wesentlicher Aspekt für den Erfolg von Innovationsprojekten.

Nutze die besten Tools. Stelle immer sicher, dass die Teams die Organisations-Tools nutzen, die für synchrone sowie asynchrone Arbeit am besten geeignet sind. Wir sind große Fans von Slack für schnelle Kommunikation in Echtzeit. Notion ist dagegen unabdingbar für Projektmanagement und Around gibt Online-Meetings das gewisse Etwas. Wenn es um Remote-Brainstormings, Ideenfindung und das Einholen von Teamfeedback geht, setzen wir auf Miro.

Formalisiere Feedback. Das ist eine Schlüsselkomponente eines jeden Innovationsprojekts. Besonders wenn Teams funktionsübergreifend arbeiten, ist es wichtig, Probleme zu erkennen, sobald sie auftreten. Wenn sich zum Beispiel eins der Teams mit Vorschlägen nicht wahrgenommen fühlt oder andere spüren, dass das Projektziel in immer weitere Ferne rückt, muss man sich dessen annehmen. Wenn es immer nur um das eigentliche Produkt geht, bleiben die daran arbeitenden Menschen auf der Strecke und der Erfolg bleibt letztendlich aus.

Eine Stellschraube dreht sich

Wie du mithilfe von Agile Frameworks bessere Ergebnisse erzielst

Agile Frameworks sind Methoden, die das Managen von Personen und Projekten smarter gestalten. Besonders, wenn es um das Ausprobieren neue Richtungen geht, einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Innovation. Agile Frameworks basieren auf der Idee der Iteration: Genau wie Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, entstehen auch die besten Ergebnisse nicht an einem Tag. Die Arbeitsweise mit Agile Frameworks ist deshalb auf schrittweise Verbesserung ausgelegt, die wiederum den Alltag bestimmen.

Innovationsprojekte erfordern einen gewissen Grad an Flexibilität. Denn nicht immer geht alles nach Plan. Die erfolgreichsten Produkte und Ideen werden mit den Erkenntnissen ihrer Endnutzer:innen entwickelt, während das Projekt fortschreitet.

Bei einer agilen Arbeitsweise sind Kund:innen und Stakeholder:innen während des gesamten Projekts involviert. Es braucht folglich keine große „Enthüllung“ am Ende eines Designprojekts (also eigentlich genau wie bei funktionsübergreifend arbeitenden Teams). Auch bösen Überraschungen und Missverständnissen werden vermieden, da Entscheider:innen vom ersten Tag an mit einbezogen werden.

Stakeholder:innen sind sich im Klaren, warum bestimmte Designentscheidungen getroffen wurden. Da ihre Zustimmung bei den einzelnen Schritten bereits eingeholt wird, bleibt man in der Planung flexibel. Man kann das Projekt immer wieder entsprechend anpassen und muss keinen starren Entwürfen folgen. Agiles Arbeiten hilft auch dabei, dass man aus seinen Fehlern direkt lernt und profitiert, was Enttäuschungen vermeidet. Agiles Arbeiten ist effizienter und produktiver als herkömmliche Projektmanagement Methoden und kann zu einer höheren Arbeitsmoral des Teams, besseren Produkten und einem geringeren Risiko für das Unternehmen führen.

Das Arbeiten mit Agile Frameworks löst eine ganze Handvoll von Problemen auf einmal. Man hat einen soliden Rahmen für Innovatiosprojekte und gleichzeitig bleiben alle Mitarbeitenden auf Kurs. Probleme werden in jedem Schritt angegangen und gelöst, bevor es weitergeht.

Warum externe Partner:innen deine Erfolgsrate erhöhen

Festangestellte direkt verfügbar zu haben, ist ein großes Plus. Aber auch die Vorteile von externen Partner:innen darf nicht unterschätzt werden, da diese völlig neue Perspektiven mitbringen können. Unternehmen, die wirklich innovativ sein wollen, müssen Herausforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Wenn immer mit denselben Teammitgliedern gearbeitet wird, bleiben manche dieser neuen Ideen aus.

Und nur mal nebenbei – manche der kultigsten Autos wurden nicht von internen, sondern von externen Teams designt. Weltweit führende Automobilhersteller:innen wie Ferrari, Lamborghini, Mercedes-Benz, Aston Martin, BMW, Audi und Volkswagen haben eines gemein: Sie haben für ihr Design mit externen Partnerorganisationen kollaboriert, die sie im Bau der besten und schicksten Fahrzeuge der Welt unterstützt haben.

Diese Designpartner:innen sind selbst großartige Innovator:innen. Namentlich können wir hier ItalDesign, Bertone, Zagato und Pininfarina hervorheben, die alle ganz eigene Erfolgsgeschichten zu erzählen haben. Zum Beispiel startete Gruppo Bertone als Kutschenhersteller, da der Gründer Giovanni Berone auf den Bau von Pferdekutschen spezialisiert war.

Dazu noch Einblicke aus unserer eigenen Erfahrung:

  • Robustes Design beruht auf Weitblick und damit auch vielen verschiedenen Blickwinkeln. Ohne externen Input und Wissenstransfer läuft jede Organisation Risiko, auf dem Status Quo zu stagnieren.
  • Externe Partner:innen bringen außerdem frischen Wind in die internen Organisationsstrukturen – sie können auf Verbesserungen hinweisen, die sonst vielleicht gar nicht aufgefallen wären. Außerdem bringen sie Erkenntnisse aus verschiedenen Branchen und Erfahrung in Wissensvermittlung und Kundenberatung mit.
  • Natürlich ist es toll, Ambitionen zur Framework-Implementierung für Innovationen zu haben, aber es ist leichter gesagt als getan. Externe Partner:innen sind aber genau darauf spezialisiert: Sie haben Erfahrung damit, aufzuzeigen, wie Unternehmen Zeit und Geld auf ihrem Weg zum Erfolg einsparen können. Das kann wiederum direkt für laufende Designprojekte bei der Nutzerforschung und -Produktentwicklung genutzt werden.

Unternehmen, die Erfolg durch Innovation ansteuern, haben ein umfangreiches Verständnis von den Vorteilen, die durch Zusammenarbeit mit externen Partner:innen entstehen. Sie sind in der Lage, externe Perspektiven in interne Arbeitsweisen einzuweben. Eine echte Win-Win-Situation für alle Beteiligten also!

Eine Figur eines Mannes wir angeklickt

Wie geht es jetzt weiter?

Die besten Ideen kommen von guten Teams. Während natürlich alle ihr Grundmaß an Kompetenz mitbringen, helfen unsere Tipps jeder Organisation dabei, die Menschen zusammenzubringen, die einen ans Ziel bringen werden. Verschiedene Schwerpunkte und Sichtweisen sind dabei genauso wichtig wie ein robustes Framework, das effiziente Arbeitsweisen ermöglicht. Wenn du mehr über Innovationsstrukturen erfahren willst, dann behalte unseren Insights Blog im Blick und folge uns auf LinkedIn.

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Verfasst von: Anina Schulz

Anina bereichert das DAYONE Team seit 2020. Ursprünglich als UX-Designerin für Kunden wie Volkswagen tätig, hat sie im Laufe der Zeit ihre Begeisterung für eine strategischere Perspektive entdeckt. Mittlerweile ist sie daher im Bereich Strategic Design tätig und unterstützt Projekte mit ihrem holistischen Blick auf sowohl nutzerzentrierte Bedarfe, den organisationalen Kontext, sowie die unternehmerischen Ziele. Als selbsternannte Design Innovation Advokatin ist ihr Wissenstransfer besonders wichtig. Dies spiegelt sich nicht nur in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden wieder, wo sie ihr tiefgreifendes Verständnis mit den jeweiligen Methoden und Praktiken teilt - sondern ebenfalls hier im Blog mit euch.

Anina
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